Pausen

Ende Oktober 2019 habe ich mich mit Pausen beschäftigt. Es geht natürlich um Pausen beim Zinken, aber auch beim Geschichten schreiben und sonst im Leben:

Am Wochenende genießen mein Mann und ich nach Möglichkeit ein gemütliches Frühstück mit Brötchen, Eiern und ausgiebigem Zeitunglesen. Wir hören dabei auch immer meinen Lieblingssender im Radio. Kürzlich wurde dort morgens ein neuer Song vorgestellt. Der Name des Interpreten ist mir entfallen und an Melodie oder Text erinnere ich mich auch nicht mehr. Plötzlich aber war Stille und mein Mann und ich haben beide gleichzeitig von unseren Zeitungen hoch- und uns gegenseitig angeschaut und dann synchron unsere Köpfe in Richtung Radio gedreht. Beide waren wir irritiert über die überraschende Unterbrechung des bis dahin ununterbrochen leise vor sich hinplätschernden Hintergrundgeräusches. Beide dachten wir zuerst, der Radioapparat sei kaputt. Dann ging der Song aber auch schon weiter, er hatte nur einfach an einer Stelle eine unerwartete Pause. Wir waren erleichtert, dass unser Radio noch funktioniert und mussten schmunzeln über unsere identischen spontanen Reaktionen und Gedanken. Weiterlesen „Pausen“

Zinkunterricht

hier eine kleine Bildergeschichte, ich habe versucht, die Geschehnisse des ersten Unterrichts-Jahres und die Entwicklung des Klanges zeichnerisch darzustellen. HFK meint die Hochschule für Künste in Bremen. Ansonsten dürft ihr gerne lachen über meine Zeichenkünste. Ich bleibe dann wohl doch lieber beim geschriebenen Wort. Entstanden ist die Bildergeschichte im Mai 2018:

Dieses Bild hat ein leeres alt-Attribut; sein Dateiname ist unterricht-1.jpg.

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Grenzen

Mit dieser Geschichte ging es bei mir im November 2017 mit dem Schreiben los:

Ich stehe in einem kleinen Raum, schräg vor mir ein mannshoher Spiegel, neben mir mein Lehrer. Ich schwitze. Das Gebäude in dem ich mich befinde ist komplett eingerüstet. Draußen finden irgendwelche Arbeiten an der Fassade statt. Deshalb dürfen die Fenster nicht geöffnet werden. Es ist schlechte Luft hier drinnen. Habe ich gesagt, dass ich schwitze? Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts. Das Wasser steht mir im Gesicht, ich bin klatschnass. Mir ist zwar altersbedingt derzeit tendenziell schnell mal warm, aber das hier? Peinlich. Wieso um alles in der Welt stehe ich hier eigentlich und tue mir diese Situation an? Wie bin ich denn hier bloß her geraten?

Wer mich kennt weiß, dass ich ein sehr strukturierter Mensch bin. Wenn ich Musik höre, muss ich wissen, wo die „Eins“ ist, sonst werde ich unruhig und kann das Stück nicht genießen. Das Duett „don’t give up“ von Peter Gabriel und Kate Bush hat mich schier wahnsinnig gemacht, bis ich Takt und Rhythmus des Anfangs endlich entschlüsselt hatte. Ich mag Excel-Tabellen, übersichtlich gestaltete Dokumenten-Vorlagen, meine Terminplanung, effiziente Verfahrensabläufe, klare Absprachen, ergebnisorientierte Besprechungen, Pünktlichkeit, einen aufgeräumten Arbeitsplatz und ja, meine Yoga Matte kann nicht irgendwie schief im Raum liegen, das muss schon parallel zu irgendeiner festen Bezugsgröße sein. Ein gewisses Maß an Spleenigkeit kultiviere ich mit einem kleinen Augenzwinkern durchaus ganz gerne. Dazu passt vielleicht auch, dass ich Treppenstufen zähle. Es gibt tatsächlich Häuser, in denen die Treppen von einer Etage zur anderen 15 Stufen haben, oder 17. Das fühlt sich total unrhythmisch an und geht gar nicht!

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