Mengenlehre

Anfang März 2020 habe ich über einiges nachdenken müssen, was irgendwie alles zusammenhängt, auch wenn man das erst nicht meint. Beschäftigt haben mich das beeindruckende Buch „Würde“ von Gerald Hüther, ein schönes neues Wort, das ich im Zusammenhang mit LGBTQIA gelernt habe und beim Zinken mein lange währender Kampf mit der Artikulationstechnik „Doppelzunge“. Und natürlich noch einiges andere:

Als ich in der Grundschule war, haben wir uns im Mathematikunterricht eine Zeit lang mit der Mengenlehre beschäftigt. Ich weiß gar nicht, ob das heutzutage überhaupt noch in den Lehrplänen enthalten ist, aber wir haben seinerzeit einzelne Teilchen unterschiedlichen Teilmengen zugeordnet, die alle Bestandteile einer Gesamtmenge waren. So gab es rote Teilchen, die wir der einen Menge zu sortiert haben, eine andere Menge bestand aus lauter blauen Teilchen. Manchmal konnte man auch einzelne Teilchen zwei oder mehr Mengen gleichzeitig zuordnen. Diese Elemente haben dann eine Schnittmenge gebildet. Einige Elemente konnte man keiner Menge zuordnen, die standen außen vor und waren sozusagen Außenseiter. Letztlich kann man aber natürlich auch alle Außenseiter zu einer Menge zusammenfassen. Dann sind die einzelnen Teilchen nicht so alleine sondern ebenfalls einer Menge oder Gruppe zugehörig. Weiterlesen „Mengenlehre“

Technik

Anfang Februar 2020 habe ich viel nachdenken müssen zum Thema Technik und wie sie idealerweise unser Leben vereinfachen oder uns doch auch manchmal ziemlich stressen kann. Herausgekommen ist folgende kleine Geschichte:

Wir leben in heutiger Zeit in einer von Technik geprägten Welt. Auf viele technische Errungenschaften mag ich aber auch gar nicht mehr verzichten. Wenn ich es im Winter hell, warm und trocken habe, finde ich das schon sehr angenehm. Dass der Mensch die Techniken des Feuermachens und des Häuserbauens entwickelt und über die Jahrtausende verfeinert hat, ist daher sehr begrüßenswert. Ich bin auch gerne mobil in einer weiteren Umgebung als fußläufig erreichbar unterwegs und nutze dafür Automobil, Bahn und Flugzeug, also letztendlich weiterentwickelte Dampfmaschinen. Aber auch in meinem häuslichen Umfeld freue ich mich über alte oder neue technische Errungenschaften unserer Zivilisation. So wasche ich mich gerne und mit durchaus vorzeigbarem Ergebnis mit Seife und nicht nur mit Wasser, Weiterlesen „Technik“

Ordnung

Eine meiner wenigen zinkfreien Geschichten ist Anfang Januar 2020 entstanden. Natürlich stand der Zink aber am Anfang meiner Überlegungen. Es galt, drei Zinken auf zwei Stimmen aufzuteilen. Das ließ sich gut ordnen mithilfe von Excel und Farben. Sowohl über Excel als auch über Farben habe ich bereits Geschichten geschrieben (Diagramme und Farbe). Es blieb also nur das Thema Ordnung noch übrig:

Um Sachen zu ordnen, gibt es viele verschieden Möglichkeiten und Systeme. So kann man Dinge zum Beispiel numerisch, alphabetisch, nach Größen, Kaloriengehalt oder auch nach Farben sortiert ablegen. Wenn man mit mehreren Menschen zusammen arbeitet, sollte man sich auf ein einheitliches und möglichst einfaches Ordnungssystem verständigen, sonst gibt es schnell ein Durcheinander und man verbringt viel Zeit damit, falsch abgelegte Sachen zu suchen. Computer können die Arbeit erleichtern, wenn bei Erfassung eines Neufalles automatisch ein fortlaufend numerisches Aktenzeichen vergeben wird. Hängt man dann aber die Akten sortiert nach diesen Aktenzeichen im Schrank ab und nicht alphabetisch, findet man später den Vorgang auch nur mit Hilfe des Computers wieder. Sobald das System einmal ausfällt, ist man orientierungslos, praktisch nicht mehr arbeitsfähig und muss gezwungenermaßen Pause machen. Weiterlesen „Ordnung“

der Kern

Mitte Dezember 2019 habe ich in der vorweihnachtlichen Hektik und Hetze einmal innegehalten und überlegt, worum es eigentlich geht. Herausgekommen ist eine kleine weihnachtliche Geschichte:

Im Sommer habe ich zusammen mit einer jungen Kollegin ein Büro neu bezogen. Wir haben eine schöne neue, hellgraue Büroausstattung bekommen, die Regale schnell füllen können mit unseren bunten Akten und haben Bilder an die Wände gehängt für ein bisschen Wohlfühlatmosphäre. Mitten im Kalenderjahr konnten wir aber leider keinen vernünftigen Wandkalender mehr bekommen und haben bis Ende November wirklich gelitten bei der täglichen Ansicht des unübersichtlichen kleinteiligen Kalenders, der noch vorrätig war und den wir übergangsweise aufhängen mussten. Endlich wurde es Dezember und wir haben sofort die Notlösung für 2019 abgenommen und den Kalender für 2020 im gewohnten übersichtlichen Design aufgehängt. Nun erfreuen wir uns jeden Tag an dem klaren Anblick. Weiterlesen „der Kern“

Bingo

Im November ist alles grau und trüb, da tut es gut, wenn man sich selber mit einem Spielchen aufheitern kann. Ende November 2019 ist folgende Geschichte entstanden:

Manchmal findet man sich im Leben in Situationen wieder, in denen man gar nicht sein möchte, denen man aber auch nicht entkommen kann. Mir geht das manchmal so bei meinen Fahrten zur Arbeit, wenn mein Zug wegen einer Türstörung nicht weiterfahren kann oder wenn wir abends auf der Fahrt nach Hause auf unbestimmte Zeit in einem kleinen Bahnhof stehen, weil die alte und störanfällige Eisenbahnbrücke über die Hunte wieder einmal kaputt ist. Häufig bin ich dann nach einem langen Arbeitstag müde und ausgehungert, habe nichts zu trinken dabei, die einzige nicht gesperrte Toilette im Zug bietet keinen erfreulichen Anblick mehr und der Bahnhof an dem wir halten befindet sich in einem Funkloch. Es ist dann schwer, die gute Laune und positive Grundeinstellung, mit der ja alles leichter fällt, zu behalten. Manchmal ist es so, dass die Mitreisenden mit einer Art Galgenhumor fröhlich Anekdoten austauschen über noch unerfreulichere Begebenheiten im Zusammenhang mit Reisen mit der Deutschen Bahn und sich eine zunehmend ausgelassene Stimmung ausbreitet. Weiterlesen „Bingo“

Pausen

Ende Oktober 2019 habe ich mich mit Pausen beschäftigt. Es geht natürlich um Pausen beim Zinken, aber auch beim Geschichten schreiben und sonst im Leben:

Am Wochenende genießen mein Mann und ich nach Möglichkeit ein gemütliches Frühstück mit Brötchen, Eiern und ausgiebigem Zeitunglesen. Wir hören dabei auch immer meinen Lieblingssender im Radio. Kürzlich wurde dort morgens ein neuer Song vorgestellt. Der Name des Interpreten ist mir entfallen und an Melodie oder Text erinnere ich mich auch nicht mehr. Plötzlich aber war Stille und mein Mann und ich haben beide gleichzeitig von unseren Zeitungen hoch- und uns gegenseitig angeschaut und dann synchron unsere Köpfe in Richtung Radio gedreht. Beide waren wir irritiert über die überraschende Unterbrechung des bis dahin ununterbrochen leise vor sich hinplätschernden Hintergrundgeräusches. Beide dachten wir zuerst, der Radioapparat sei kaputt. Dann ging der Song aber auch schon weiter, er hatte nur einfach an einer Stelle eine unerwartete Pause. Wir waren erleichtert, dass unser Radio noch funktioniert und mussten schmunzeln über unsere identischen spontanen Reaktionen und Gedanken. Weiterlesen „Pausen“

Wackeln

Wackelige Angelegenheiten und Prozesse begegnen einem sein Leben lang immer wieder. Dies hat mich Ende September 2019 zu folgender Geschichte inspiriert:

Beim Sport mache ich viele Übungen auf dem Wackelbrett. Am Anfang hat mein Trainer mich behutsam an das wackelige Übungsgerät herangeführt und mich motiviert dabei zu bleiben, auch wenn ich häufig heruntergefallen bin. Mittlerweile kann ich das aber schon ganz gut, auch wenn es immer mal Tage gibt, an denen ich scheinbar nicht im Gleichgewicht bin und deutlich mehr hin und her wackele als üblich. Nach meinem Empfinden führe ich einige der wirklich schwierigen Gleichgewichtsübungen schon ganz anmutig aus. Letzte Woche bin ich aber bei meiner perfekt gelungenen Standwaage dann doch wieder vor Schreck vom Brett gekippt, als mein Trainer flapsig zu mir meinte, ob ich gerade wieder den „Sterbenden Schwan“ üben würde. Weiterlesen „Wackeln“

Entscheidungen

Mitte September 2019 haben einige besondere Umstände mich veranlasst, darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist im Leben:

Wir alle müssen unser Leben lang ständig Entscheidungen treffen. Es gibt große und kleine Entscheidungen. Einige sind weitreichend und wichtig, andere beeinflussen unser Leben nur kurzzeitig oder am Rande. Es gibt Menschen, die in der Regel schnell eine Entscheidung treffen und diese dann umgehend mit allen Konsequenzen umsetzen und durchziehen. Andere können sich nur sehr zögerlich entscheiden und hinterfragen im weiteren Verlauf des Geschehens immer wieder die Richtigkeit ihrer Wahl. Wenn wir uns entscheiden, greifen wir bewusst aber vor allem auch unbewusst zurück auf alle Erfahrungen, die wir in unserem bisherigen Leben gemacht haben. Unsere Entscheidungen sind daher für uns selber logisch, auch wenn ein anderer Mensch unsere Wahl möglicherweise nicht nachvollziehen kann und selber in einer vergleichbaren Situation einen anderen Lösungsweg eingeschlagen hätte. Weiterlesen „Entscheidungen“

anders

Anfang August 2019 habe ich mich damit beschäftigt, wie belebend es sein kann, wenn man einfach mal etwas anders macht als üblich:

Im Alltag erscheint es oftmals verführerisch, auf Autopilot zu schalten und Dinge genauso zu machen wie gestern, vorgestern und vorvorgestern. Die Routinen geben Sicherheit, erleichtern vieles und schonen vermeintlich Lebenskraft. Ein bisschen erinnert das allerdings manchmal an Rituale die man mit Kleinkindern bewusst schafft, damit diese leichter in den Schlaf finden. Weiterlesen „anders“

Farben

Mitte Juli 2019 war der Sommer in Norddeutschland ziemlich trist und grau. Das hat mich über bunte Farben nachdenken lassen:

In seinem Buch „Der einarmige Pianist“ beschäftigt sich Oliver Sacks mit der Wirkung von Musik auf das Gehirn. Neben vielen anderen erstaunlichen Dingen beschreibt er das Phänomen, dass einige Menschen Musik nicht nur hören sondern auch als Farben wahrnehmen. Dabei sind wohl die unterschiedlichen Farben einzelnen Tönen oder auch Tonarten unveränderlich zugeordnet. Beim Zinken muss ich häufig frustriert anhören, dass meine Intonation noch nicht so wirklich stimmig ist. Ich stelle mir vor dass es doppelt entmutigend sein muss, wenn ich nicht nur höre, dass beispielsweise das b mal wieder zu tief ist, sondern ich das auch noch automatisch mit einem farblichen Misston visualisiere. Weiterlesen „Farben“