Symbole

ein paar hilfreiche Tricks fürs Üben Mitte Mai 2018:

In meinem Alltag begegnen mir sehr häufig Symbole, zum Beispiel in Form von Verkehrsschildern, Piktogrammen in der Bahn, Bildchen in WhatsApp Nachrichten oder Smileys in Emails. Die Symbole sind in der Regel sehr prägnant, aussagekräftig und in einem gemeinsamen Kulturkreis auch allgemeingültig und -verständlich. Manchmal bringt mich ein Symbol aber auch zum Rätseln.

Unser neues Auto hat eine Menge technische Extras. Dazu gehört auch eine automatische Spurkontrolle, die mich durch Rütteln im Lenkrad warnt, wenn ich ohne zu blinken von meiner Fahrspur abkomme. Bei einer der ersten längeren Fahrten mit dem neuen Wagen hatte ich den Fahrspurassistenten dann auch aktiviert. Gleich zu Beginn der Strecke waren hintereinander mehrere Baustellen und die Fahrspuren entweder nicht klar zu erkennen oder durch die geänderte Verkehrsführung zu ignorieren. Ein plötzliches akustisches Signal zusammen mit dem orange blinkenden Symbol einer Kaffeetasse am Armaturenbrett hat mich aufschrecken lassen. Nach einigem Nachdenken konnte ich mir dann aber erklären, dass das Auto wegen der vermeintlich häufigen Fahrspurwechsel, die ich in den Baustellen natürlich nicht durch Blinken autorisiert hatte, annehmen musste, dass ich müde bin. Das Kaffeetassensymbol war dann die folgerichtige Empfehlung meines Autos an mich, eine Pause einzulegen.

Neben den allgemeinen Symbolen gibt es auch welche, die sehr persönlich und individuell zugeschnitten sind. In einem Teambildungsworkshop haben wir kürzlich eine spannende Übung gemacht. Wir haben uns jeweils zu zweit zusammengetan und nach kurzer Vorbereitung unserem Gegenüber ein paar positive Ereignisse aus dem Berufsalltag des vergangenen Jahres erzählt. Neben anderen Aufgaben sollte der Zuhörer anschließend ein positiv bestärkendes Symbol für den Erzähler fertigen und da sind überwiegend sehr treffende Bildchen entstanden wie z.B. „Fels in der Brandung“, „Löwe“ oder „Uhr“. Der Kollege, mit dem ich mich zusammengetan hatte und den ich bis dahin persönlich kaum kannte, hat mir tatsächlich ein für meine augenblickliche Lebenssituation außerordentlich gut passendes Symbol geschenkt, das jetzt als Erinnerung und Motivation neben meinem Arbeitsplatz an der Wand hängt.

Bei meinem täglichen Zink Üben setze ich zurzeit ebenfalls auf die hilfreiche Unterstützung von Symbolen. Bereits vor einiger Zeit habe ich feststellen müssen, dass ich in der Tonhöhe permanent steige und mich immer wieder nach unten korrigieren muss. Wenn ich zum Beispiel eine Tonleiter hoch und wieder runter spiele, lande ich immer ein winziges kleines bisschen höher als ich gestartet bin. Beim mehrmaligen Wiederholen einer Tonleiter komme ich dann irgendwann sogar bis zu einem Halbton höher wieder an.

Zwei erklärende Theorien habe ich dazu entwickelt:

Entweder ich höre irgendwo falsch. Dann werde ich das aber sowieso nicht alleine korrigieren können sondern muss abwarten, was mein Lehrer dazu meint.

Oder ich spiele immer noch mit zu viel innerem Druck und treibe den Ton dadurch nach oben. Falls diese Annahme zutrifft könnte ich ja versuchen, mit einer entspannteren inneren Haltung beim Üben entgegenzuwirken. Nun weiß ich zwar schon seit längerem um die Problematik, trotzdem passiert mir das Hochsteigen immer noch jeden Tag. Also habe ich überlegt, ein Symbol an die Wand zu hängen, das mir beim Üben vor Augen hält, dass mein Ton tendenziell zu hoch ist und ich mich mehr entspannen sollte.

Mit folgendem Symbol habe ich als erstes experimentiert:

Das Piktogramm hat mich zwar ständig daran erinnert, dass mein Ton möglicherweise zu hoch und daher nach unten anzupassen ist. Insgesamt fand ich aber doch die eher negative Ausstrahlung dieses Bildes für mein Üben nicht sehr förderlich, so dass ich es wieder abgenommen habe.

Eigentlich geht es ja um Entspannung und daher habe ich weitere Versuche unternommen mit:

Beim Anblick dieser  Symbole habe ich mich dann allerdings gerade bei dem schönen Wetter in letzter Zeit zunehmend geärgert, dass ich mich bei geschlossenen Fenstern in meinem kleinen Übe Raum damit abmühe, meinem Zink ein paar annehmbare Töne zu entlocken statt gemütlich draußen im Sonnenschein ein Glas Wein auf meiner Liege zu genießen. Nach meinem Empfinden bin ich mit jedem dieser drei Symbole noch schneller in der Tonhöhe gestiegen als ohne und habe sie daher alle wieder entfernt.

Zum Thema „Entspannung“ fiel mir dann noch ein:

Mein Üben habe ich in der Folge dann aber durch extrem häufige Toilettenpausen immer wieder unterbrechen müssen und es kam dadurch kein zusammenhängender produktiver „flow“ zustande. Auch dieses Symbol war also nicht zielführend und wurde von mir wieder abgehängt.

Letztendlich habe ich dann auf ein zwar sehr allgemeines aber auf meine Situation doch irgendwie passendes Symbol zurückgegriffen, das in allen Lebenslagen hilft, warum also nicht auch beim Zinken: